Fotos: Linn Anna Fiehn | Georg Tannen
Südafrika, Johannesburg
Freiwilliges Internationales Jahr (FIJ) im Bildungsprojekt „Three2Six“ für Flüchtlingskinder
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Das Land – unsere Partnerorganisation – dein Freiwilligendienst
Das erwartet dich
Dein Einsatzplatz im Rahmen des FIJ liegt in Johannesburg, im Süden von Südafrika. Hier unterstützt du für unsere Partnerorganisation, das Bildungsprojekt „Three2Six“. Um Flüchtlingskindern eine Perspektive zu geben, organisiert die Ordensgemeinschaft der Maristen seit 2008 Überbrückungsunterricht in einer Johannesburger Schule. Diese Flüchtlings- und Migrantenkinder werden vom normalen Bildungssystem aufgrund von Dokumentationsproblemen, begrenzten Ressourcen, Fremdenfeindlichkeit und Armut oft abgelehnt.
Das Projekt trägt den Namen „Three2Six“, benannt nach der Uhrzeit des Förderunterrichts. 15 Jahre lang öffnete das Projekt seine Türen für Flüchtlingskinder zwischen 15 und 18 Uhr, wenn die Schüler des Sacred Heart Colleges den Unterricht längst beendet hatten. Die 225 Jungen und Mädchen wurden in den wichtigsten Fächern (Englisch, Mathematik und Lebenskunde) unterrichtet, um nach voraussichtlich zwei Jahren in eine staatliche Schule eingegliedert werden zu können. Im Laufe der Jahre wurde die Notwendigkeit deutlich, diesen Kindern ein ganztägiges Lernangebot zu machen. Daher erhalten die Three2Six-Schüler seit Anfang 2023 eine Vollzeitgrundschulausbildung an einer neuen Gastschule, der Dominican Convent School, einer unabhängigen Schule in Johannesburg. Die Three2Six-Schüler nehmen nun auch an einem umfassenden außerschulischen Programm teil, das unter anderem Judo- und Marimba-Unterricht umfasst. Diese bereichernde Lernerfahrung erleichtert ihnen den Übergang in das reguläre Bildungssystem, da sie eine solide und umfassende Bildungsgrundlage erhalten.
Darüber hinaus werden die Three2Six-Schüler mit Uniformen, Schulbüchern und Schulmaterial versorgt. Außerdem erhalten sie eine warme Mahlzeit – oft die einzige des Tages. Da viele Familien mehrere Kilometer von den beiden Schulen entfernt wohnen, gibt es einen Transportdienst, der die Kinder sicher zur Schule und wieder nach Hause bringt. Einige der Kinder werden auch medizinisch versorgt, da sich ihre Eltern einen Arztbesuch meist nicht leisten können, und erhalten psychosoziale Unterstützung.
In der Schule des Dominikanerklosters sind die Three2Six-Kinder nun vollständig in die Hauptschüler integriert, mit denen sie gemeinsam in der Klasse lernen. Dies fördert den sozialen Zusammenhalt zwischen den Flüchtlingen und den lokalen Gemeinschaften.
Dein Gastland Südafrika
Dein Gastland Südafrika ist rund drei Mal so groß wie Deutschland. Jahrzehntelang herrschte dort eine strikte Rassentrennung, welche 1994 unter der Führung von Nelson Mandela beendet wurde. Mit dem Ende der Apartheid wurde in Südafrika eine positive Entwicklung des Landes eingeleitet. Dennoch prägt das Land eine angespannte Wirtschaftssituation mit weitverbreiteter Arbeitslosigkeit und Armut. Nach wie vor lebt ein Großteil der schwarzen Bevölkerung unter sehr schlechten Bedingungen in den Townships am Rande der Städte. Hinzu kommt, dass Millionen Menschen auf der ganzen Welt vor Krieg und Verfolgung fliehen.
Zurzeit ist Südafrika auf Platz sechs der Länder, in denen die meisten Menschen Asyl beantragen. Vor allem aus den wirtschaftlich schwachen und politisch instabilen Nachbarländern kommen viele Menschen hierher. Hier in Johannesburg leben Hunderttausende Einwanderer in Elendsvierteln – viele von ihnen illegal. Anstatt integriert zu werden, erfahren sie oft Hass, Ausgrenzung und Gewalt. Dadurch leiden Kinder aus Flüchtlingsfamilien vor allem darunter, dass sie keine staatliche Schule besuchen können. Oft sprechen sie kein Englisch. Weil sie dem Unterricht nicht folgen können und meistens auch schulische Defizite haben, werden sie an staatlichen Schulen nicht akzeptiert. Erschwerend kommt hinzu, dass es nicht mal genügend Schulplätze für die einheimischen Kinder gibt.
Bist du bereit?
Kannst du dir vorstellen, im Rahmen deines FIJ eine Einsatzstelle wie Three2six in Johannesburg zu unterstützen, um Kinder und Jugendliche in dort auf ihrem Weg in eine bessere Zukunft zu begleiten? Dann nimm Kontakt zu uns auf und bewirb dich für unser Freiwilligenprogramm und dein FIJ in Johannesburg, Südafrika!
Deine Aufgaben in der Partnerorganisation
Als Freiwillige oder Freiwilliger bist du ein Mitglied im Team und begleitest die pädagogischen Fachkräfte bei ihren vielseitigen Aufgaben zugunsten der Bildung geflüchteter Kinder und Jugendlicher. Deine Arbeitszeiten sind an fünf Tagen die Woche von ca. 10 Uhr bis 18 Uhr. Zu deinen Aufgaben zählen:
- Mitarbeit und Unterstützung der Lehrkräfte in der Schule und im Unterricht
- Planung und Durchführung von Sportstunden sowie Organisation von Sportveranstaltungen
- Bei Bedarf individuelle Förderstunden anbieten
- Mithilfe bei der Beaufsichtigung der Kinder und Jugendlichen (z. B. während der Spiel-, Unterrichts- und Transportzeiten) sowie bei Ausflügen
- Teilnahme an Teamsitzungen
- Mithilfe bei monatlichen Ehemaligentreffen und bei Camps
- Administrative Unterstützung (z. B. Überprüfung des Three2Six-E-Mail-Kontos und Beantwortung aller eingehenden E-Mails, ggf. Unterstützung bei der Kontaktaufnahme mit den Eltern, Unterstützung bei der Buchung von Sportstätten und Transportmitteln)
- Unterstützung bei allen anderen Aufgaben, die erforderlich sind
Ein Mitglied des Teams steht dir während deines FIJ als Mentor oder Mentorin zur Verfügung.
Das solltest du mitbringen
- Sehr gute Englischkenntnisse in Wort und Schrift
- Grundkenntnisse über Südafrika: Geschichte, Gesellschaft, Politik und Kultur
- Selbstständigkeit, Eigenverantwortung und ein hohes Maß an Organisationstalent
- Sensibilität und Interesse für Menschenrechte und die Rechte von Migrantinnen und Migranten, insbesondere geflüchteter Kinder und Jugendlicher
- Vorerfahrungen im Bereich der Jugendarbeit sind wünschenswert
- Motivation, neue Kultur und Lebensrealität kennenzulernen
- Freude an Büroarbeit und administrativen Aufgaben
weitere Informationen
weitere Einsatzplätze in Afrika:
Südafrika, George
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Malawi, Benga
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