Mein 2024 hat im Urlaub begonnen, auf einer Terrasse direkt am See.

9 der Kolpingfreiwilligen und ich haben die vielen Feiertage um Weihnachten herum genutzt und sind in den Urlaub gefahren. Nach einer langen Busfahrt, inklusive Panne, Bus schieben und 2 Stunden im Platzregen warten, sind wir in Nkata Bay angekommen.

Nkata Bay ist ein relativ touristischer Ort im Norden Malawis und sobald wir angekommen waren, wussten wir auch direkt warum.

Aussicht auf den See
Fischerboote im Ort

Der Blick auf den See war unglaublich, die viel vertretenen Straßenstände schaffen eine tolle Atmosphäre und die Umgebung eignen sich super zum Wandern.

Von Nkata Bay sind wir in einer kleineren Besetzung noch weiter in den Norden gefahren, nach Livingstonia in eine Lodege mit dem schönen Namen Mushroom Farm.

Diese liegt an Berg umgeben von Wald hat aber dennoch eine wunderschöne Aussicht auf die umliegenden Berge und den See.

Hier haben wir vor allem die Ruhe genossen, Spiele gespielt, den größten Wasserfall Malawis besichtigt.

größte Wasserfall Malawis

Hier haben wir sehr schmunzeln müssen als, obwohl uns gesagt wurde wir brauchen für die Wanderung gute Schuhe, unser Guide in Flip Flops aufgetaucht ist.

Isa, Finja, ich und Mina am Wasserfall

An einem weiteren Morgen haben wir auch eine Tour durch den Permakultur Garten der Loge bekommen und haben dabei auch jedes Kraut, Gewürz und sogar frische Maracujas kosten dürfen. Das Eco im Namen der Lodge lässt sich wirklich spüren, mit der einen Gemeinschaftsladestation, dem nur Vegetarisch/ Veganen Essen (übrigens sehr gut) und dem absoluten Highlight, den Komposttoiletten, die man auch in anderen Lodges findet.

Alles in allem ist es eine wärmste Empfehlung.

Ein kleines Abenteuer durften wir auf der Rückfahrt auch noch erleben, da wir mit Motorrädern den Serpentinenweg voll Matsch und Steinen, runter zum nächsten Ort nehmen mussten. Ich persönlich hatte dabei aber eine Menge Spaß.

Die aberteuerlich und sehr spaßige Rückfahrt

Nach der Ankunft zurück in Lilongwe endete der Urlaub für mich leider nicht so erfreulich.

Mir wurde vor unserem Tor nämlich das Handy geklaut.

Bevor sich irgendjemand Sorgen macht, mir geht es gut. Nur hat dieser Vorfall eine lange Zeit an genügend technischen Problemen und sagen wir mal eingeschränkter Erreichbarkeit mit sich gezogen. Sehen wir es positiv, ich habe ein ganz neue Dankbarkeit für ein zuverlässig funktionierendes Handy entwickelt.

Die Zeit vergeht wie im Flug, ich weiß ich sage/schreibe das sehr oft aber es ist einfach so.

Anfang Februar habe ich realisiert, dass ich schon seid vollen 6 Monaten in Malawi bin und mir dem entsprechend auch nur noch weniger als 6 Monate von meinem Freiwilligendienst bleiben.

Dennoch waren für mich sowohl Januar als auch Februar irgendwie gefühlte Durchgangsmonate, da sie wie im Flug auch schon wieder vorbei waren.

Auch habe ich einige Zeit und Telefonate damit verbracht für den März zu Planen, in dem ich nicht nur mein Zwischenseminar hatte sondern dafür auch Besuch von Katharina und Moritz (andere Sternsingerfreiwillige aus Uganda) und auch von meiner Familie bekommen habe.

Obwohl sich meine Arbeit in den letzten 7 Monaten stark eingepändelt hat und dadurch nicht so viel neues passiert, zumindest nichts was ich hier erzählen könnte. Doch es gibt immer wieder kleine Aspekte die in einem Monat besonders hervorstechen.

Diesen Februar haben wir zum Beispiel sehr viel Zeit damit verbracht Erdnüsse zu sortieren. An mehreren Tagen wurden mehrere Eimer Erdnüsse ausgelehrt und die wurden dann mit vereinten Kräften von Mitarbeitern und Kindern dann sortiert und jeden Donnerstag dann im Essen verwendet.

Nach dieser Woche konnte ich zwar für einige Zeit einfach keine Erdnüsse mehr sehen, doch war die Aufgabe zugegeben sehr meditativ. Naja abgesehen von den Kindern die sich auch nach der 10. Ermahnung immer noch demonstrativ Erdnüsse in den Mund stecken die sie nicht essen sollen.

Doch Erdnüsse sind nicht das Einzige was wir sortiert haben es gab auch noch Soja, Reis, Mais und einiges mehr.

Soja Sortieren, die guten ins Töpfchen, die schlechten in diesem Fall lieber in den Müll

Ich bin nachhaltig beeindruckt wie viel Arbeit die Mais Verarbeitung ist selbst wenn man vom pflanzen und ernten mal absieht. Zunächst muss er getrocknet werden, dann wird er mit einem gewissen Mittel behandelt und eingelagert. Dann wird er gesiebt, sortiert und schließlich noch gemahlen. Alles damit man am Ende ufa für das Nsima hat.

Je mehr man mal sieht und mithilft versteht man auch wie viel Arbeit hinter jeder einzelnen Mahlzeit steckt, die man so selbstverständlich zu sich nimmt.

Ich habe in diesem Monat ein tieferes Verständnis für mein Essen bekommen, einen größeren Respekt vor den Menschen die es zubereiten und der Arbeit die es kostet und eine neue Dankbarkeit für alles drei.

Ich würde auch sagen, dass das meine Lehre aus diesen zwei Monaten war, sei Dankbar für all die Selbstverständlichkeiten. Oder wie der Aufdruck meiner Lieblingstasse sagt: „Enjoy the little things“